
Maschinenhaus der TU Darmstadt
Denkmalgerechte Sanierung und Umbau Maschinenhaus zu Hörsälen
AuftraggeberIn: Technische Universität Darmstadt
Gesellschaft: K+H Freie Architekten und Stadtplaner GbR
Bauzeit: 07/2011-10/2012
BGF: 3.100 m2
Fotografie: Thomas Ott, Mühltal
Frisch saniert, die Fassade in neuem Glanz
Was ist entstanden ?
Das Jugendstilgebäude wurde 1904 als „Zentrale für Licht, Kraft und Wärme“ von Georg Wickop erbaut und steht unter Denkmalschutz. Die Nutzung als Heizkraftwerk endete bereits 2001. Nun wurde es in Teilbereichen als Hörsaalgebäude für die TU umgebaut. Die Stromversorgung und Fernwärmeversorgung der TU Darmstadt befindet sich ebenfalls im Gebäude und ist weiterhin in Betrieb.
Die beeindruckende große Maschinenhalle nahm den größten Teil des Gebäudes ein. Nach der Entfernung aller technischen Einbauten konnte die neue Nutzung nach dem Haus-im-Haus-Prinzip in die vorhandene Hülle eingestellt werden. Dafür wurden zwei Zwischendecken eingezogen, so dass unter dem gewölbten Dach ein großer Hörsaal für 400 Studenten entstand. Er erhält viel Tageslicht durch die bestehenden Bogenfenster und lässt durch die sichtbare Tragkonstruktion immer noch den Charme der ehemaligen Maschinenhalle erahnen.
Lage der Baustelle
Bei dem Objekt Maschinenhaus TU Damstadt, Magdalenenstraße 12, 64283 Darmstadt handelt es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude (Gebäude-Bezeich.: S1/05) mit einer Nutzfläche von ca. 2.500 m2 auf dem Universitätsgelände in Darmstadt. Das Gebäude wurde 1904 errichtet und ist als Einzeldenkmal in die Denkmalliste eingetragen.
Das Bauprojekt wurde im Zuge des Bauantragverfahrens genehmigt. Ziel der Umbau- maßnahme ist die Abtrennung der Nutzungsbereiche, der Nutzungsänderung in Teilbereichen, sowie die Sanierung der Dach- und Fassadenflächen.
Grundriss Erdgeschoss
Umbaumaßnahmen
Im EG wurden drei weitere Seminarräume für Vorträge und Veranstaltungen und moderne sanitäre Anlagen eingebaut. Der neue Eingangsbereich mit der großzügigen Treppenanlage erschließt das Gebäude nun von der Magdalenenstraße aus.
Beim Ausbau wurden gezielt nur wenige verschiedene Materialien eingesetzt (Sichtbeton für Stützen und Decken, polierter Gussasphalt auf dem Fußboden, eisengraue Fensterrahmen), die durch ihre Farbe das Grau der Schieferdachdeckung aufgreifen und im Innenraum widerspiegeln. Alle anderen Oberflächen wurden in Weiß gehalten. Vor diesem grau-weißen Hintergrund kommt der warme Buchenholzton der Möblierung als einziges farbiges Element besonders zur Geltung. Im Zusammenhang mit der sehr großzügigen vorhandenen Verglasung entstand so ein äußerst lichtes und helles Gebäude.
Gebäudehülle
Die äußere Gebäudehülle blieb optisch unverändert und wurde saniert, die historischen Fenster wurden nachgebaut und das Dach gedämmt. Alle Umbaumaßnahmen erfolgten in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt.
Im Hinblick auf die Barrierefreiheit und den Brandschutz befindet sich das Gebäude selbstverständlich auf dem aktuellen Stand. Die moderne Haustechnik gewährleistet einen optimalen Betrieb für Vorlesungen, Seminare, Veranstaltungen und Ausstellungen.
Längsschnitt durch das Gebäude
Baustellenbilder


















Mitten im Grünen und doch Zentral in der Stadt
Der Gebäudebereich Maschinenhalle und Laborgebäude soll brandschutztechnisch von den übrigen Nutzungsbereichen der Umspannstation, die sich in dem Gebäude befindet, getrennt werden. Die abgetrennten Bereiche sollen umfänglich saniert und künftig für Veranstalt- ungen, Lehrveranstaltung und Vorträge als Versammlungsstätte genutzt werden. Der Bereich Umspannstation und die Kabelwege im Kellergeschoss bleiben dabei unverändert und sind nicht Bestandteil der Baumaßnahme.
Das bestehende Gebäude zählt nach HBO zur Gebäudeklasse 5. Das Gebäude ist als Sonderbau einzustufen. Die Hörsäle und Seminarräume sind Versammlungsstätten für insgesamt weniger als 1000 Personen, es gelten die Vorgaben der MVStättVO.
Konstruktion
Konstruktion, Materialien und bauliche Veränderungen:
In die ehemalige Maschinenhalle wird ein neues Stahlbetontragsystem frei eingebaut und mit den Umfassungswänden des Bestands verbunden. Die Gründung erfolgt punktuell mit Kleinbohrpfählen. Stützen und tragende Wände werden in Stahlbeton ausgeführt. Die Geschossdecken sind als Stahlbetonflachdecken konzipiert.
Glasfassade, Einzelfenster, Außentüren und Dachhaut einschl. Dämmung werden erneuert.
Neuer Hörsaal
Seminarräume und Hörsaal
Sitzbänke
Seminarraum
Konstruktion / Materialien
Die aussteifenden Wände und Decken des Gebäudes sind im UG und im Kern, als Stahlbetonkonstruktion geplant. Geneigte Dachflächen und Fassaden sind Holzkonstruktionen. Die Fassaden werden aussen mit Holzverschalt, das Dach mit Blech gedeckt. Im EG verbinden großzügige Verglasungen die Innenzone mit dem Schulhof.
Über der zentralen Treppe wird ein Oberlicht angeordnet.
So entsteht ein lichtdurchflutetes Gebäude.
Neues Treppenhaus
